Schmerzen bei künstlichem Kniegelenk

18.06.2019

Ich habe ein künstliches Kniegelenk und trotzdem immer wieder bewegungsabhängige stechende Schmerzen, wieso?

Die häufigste Ursache für dieses Problem ist einklemmendes Narbengewebe. Schmerzen können schon früh nach der Operation eines künstlichen Kniegelenkes oder aber erst im späteren Verlauf auftreten. Typisch dabei ist ein eher spitzer oder stechender Schmerz im Bereich des Gelenkspaltes. Gewisse Patienten kennen diesen Schmerz von früher, beispielsweise von einem Meniskusriss. Der bewegungsabhängige Schmerz nimmt in der Regel zu, weil das einklemmende Narbengewebe zwischen der künstlichen Oberschenkelkomponente und der Kunststoffscheibe (Inlay) immer wieder bei jeder Bewegung aufs Neue einklemmt und dadurch verletzt wird. Dabei blutet es ins Gewebe ein und es kommt so zu einer Entzündung. Dadurch wird das einklemmende Gewebe mit der Zeit grösser und die stechenden Schmerzen häufiger und intensiver.

Unterschiedliche Gründe für die Einklemmung

Die Ursachen für die Bildung des Narbengewebes sind unterschiedlich. Es kann einerseits durch einen Unfall mit Einblutung ins Gelenk entstehen, durch Überreizung des umgebenden Gewebes der Knieprothesen oder durch zu wenig ausgeglichene Seitenbänder. Wenn die Seitenbänder nicht ausgeglichen sind, wird das künstliche Kniegelenk zu wenig geführt. Dadurch kann Gewebe auf der lockeren Seite einklemmen und die entsprechenden Schmerzen auslösen. Zu einer Überreizung des Gewebes kann es kommen, wenn das künstliche Gelenkes nicht optimal liegt, wenn zu grosse Komponenten verwendet wurden, wenn Allergien gegen die Prothese aus Nickel, Chrom oder Zementbestandteile auftreten, wenn die Arthrose hinter der Kniescheibe fortschreitet, wenn der Verlauf der Kniescheibe nicht optimal ist oder wenn eine Überbeanspruchung des künstlichen Gelenks vorliegt.

Zuerst Therapie, dann Operation

Gehen die stechenden Schmerzen nicht weg und wird dadurch die Lebensqualität eingeschränkt, sollte das Kniegelenk durch einen Kniespezialisten untersucht und mögliche Ursachen geklärt werden. Sind diese gefunden, richtet sich die Therapie danach. Diese kann von konservativ (ohne Operation) wie Physiotherapie, Einlagen, und Schmerzmittel bis hin zur Operation reichen. Hier gibt es je nach Ursache ebenfalls unterschiedliche Operationsmöglichkeiten. So kann die Gelenkspiegelung (Arthroskopie) helfen, einklemmendes Narbengewebe zu entfernen sowie den Verlauf der Kniescheibe zu verbessern und dadurch das eigene künstliche Gelenk zu erhalten. Andere operative Möglichkeiten sind der künstliche Ersatz der Kniescheibenrückfläche, eine Rekonstruktion des führenden Bandes der Kniescheibe (MPFL) oder die Revision des künstlichen Gelenkes mit entsprechendem Ausbau und Ersatz durch ein neues künstliches Gelenk.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Knieoperationen.

Erfahrungsberichte

Erfahrungsberichte (inklusive Video-Story von unseren ehemaligen Patienten), finden Sie hier.

Wir beraten Sie gerne persönlich

Unsere Ärzte weisen langjährige Erfahrung und hohe Kompetenz in der Sport- und Gelenkchirurgie auf. PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer ist ausgewiesener Knieexperte und verfügt über grosse Erfahrung auf dem Gebiet des künstlichen Kniegelenks. 

Wir gewährleisten eine rasche, fachlich kompetente Abklärung und Beratung sowie eine Behandlung nach den modernsten Möglichkeiten. Gerne dürfen Sie bei uns auch eine Zweitmeinung einholen.

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PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer

Zentrum für Gelenk- und Sportchirurgie
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